Sie möchten gern mit dem Rauchen aufhören, haben es bisher aber nicht geschafft? Oder Sie kennen jemanden, für den eine Raucherentwöhnung hilfreich wäre und sind dabei über das Thema Raucherhypnose gestolpert und würden gerne mehr wissen? Gut, denn wir wollen hier einmal näher und ausführlich beleuchten, was es mit dem Rauchen und dem Weg zum Nichtraucher mit Hilfe der Hypnose auf sich hat.
In der Hypnose wird der Umstand genutzt, dass in diesem ganz speziellen Zustand der „kritische Faktor“ des bewussten Denkens in den Hintergrund tritt. Wir werden offener und zugänglicher für neue Gedanken, Vorstellungen und Suggestionen, die ansonsten an den Mauern unseres Bewusstseins abprallen würden. Auch neue Verhaltensweisen und emotionale Reaktionen auf äußere Einflüsse können durch den hypnotischen Zustand leichter Zugang zu unserem Unterbewussten finden und dort verankert werden. Bei Interesse erfahren Sie mehr dazu in unserem Blogbeitrag „Warum bzw. wie funktioniert Hypnose eigentlich?"
Rauchen aufhören: Reine Willenskraft, oder doch nicht?
Heißt das nun, dass der Hypnotiseur in Hypnose einfach ein paar Suggestionen einflüstert und wir lassen fortan die Glimmstängel links liegen? Na ja, ganz so einfach ist es leider nicht. Sich das Rauchen abzugewöhnen gilt bis heute als reine Aufgabe der Willenskraft. Vielleicht kennen Sie solche Sätze: „Wer wirklich will, kann auch aufhören!“, „Nur schwache Menschen können sich das Rauchen nicht abgewöhnen.“, „Ich kann jederzeit aufhören, wenn ich will!“. Dabei ist Rauchen mehr als nur eine schlechte Angewohnheit, die man sich eben wieder abgewöhnt, wie etwa die getragenen Socken immer direkt in den Wäschekorb zu räumen, statt sie immer im Bad oder sonst wo herumliegen zu lassen.
Raucher wissen, dass das Rauchen mehr ist. Dass das Rauchen dem Raucher etwas gibt. Um das zu verstehen ist es wichtig, sich selbst als Raucher besser zu verstehen. Wer sich in dem Bemühen, nicht mehr zu rauchen, selbst verurteilt, sich selbst und seine „Sucht“ bekämpft oder schlecht über seine eigene „Schwäche“ als scheinbar willenloser Sklave seiner Zigaretten denkt, voller Angst vor schrecklichen Entzugserscheinungen oder Gewichtszunahme, kämpft einen schweren, oft aussichtslosen Kampf.
Sich selbst, seine Rauchergeschichte und sein Rauchverhalten zu verstehen, wirklich zu verstehen, warum man raucht, ist der Schlüssel, der den Weg zu einer erfolgreichen Raucherentwöhnung erschließt. Die meisten Raucher waren jung, als sie die erste Zigarette probierten. Sie waren neugierig, es hatte vielleicht etwas reizvoll-verbotenes, sie wollten „dazu gehören“ und sich erwachsen fühlen. Jedoch: dass das Rauchen von Tabak schadet, ist schon seit Jahrzehnten hinlänglich bekannt. Ein Skelett mit Zigarette zwischen den Zähnen seines Totenschädels verkündete schon auf Plakaten in den 70ern des letzten Jahrhunderts: „Zug um Zug kommen wir uns näher…“.
Warum Abschreckung nicht wirkt.
Heute wird mit Schock-Bildern auf Zigarettenpackungen, Werbeverboten und groß angelegten Anti-Rauch-Kampagnen die Schädlichkeit des Rauchens angeprangert - und dennoch fangen weiterhin viele Jugendliche mit dem Rauchen an! Warum? Ein Grund dafür ist, dass wir als Jugendliche nach Sicherheit und Anerkennung in unserer sogenannten Peer-Gruppe, unserer Clique Gleichaltriger streben. Wir wollen zu einer Gemeinschaft anderer Jugendlicher gehören. Der Mensch ist nunmal von jeher ein Rudeltier - dieses Erbe unserer Vorfahren begleitet uns seit Jahrtausenden. Ebenso geben uns gemeinsame Rituale Sicherheit in einer Gemeinschaft. Wir feiern gemeinsam Feste und führen gemeinsam rituelle Handlungen durch. Auch das Teilen und das gemeinsame Rauchen von Zigaretten in der Gruppe kann als solche rituelle Gruppenhandlung gesehen werden. Außerdem wollen wir uns in der Pubertät von „den Alten“ abgrenzen, unseren Kinder-Status abstreifen und uns zumindest ansatzweise in Nachahmung erwachsener Handlungen erwachsen und selbstständig fühlen. Ein Symbol für all das ist für manchen die Zigarette. Teil eines Gruppenerlebnisses, Ritual und Abgrenzung von den Alten und Eintauchen in das Erlebnis „Erwachsenen-Welt“. „Gehöre ich dazu? Bin ich einer meiner Gruppe? Werde ich anerkannt und innerhalb des Schutzes der Gruppe aufgenommen?“
Ein Hoch auf unsere Vorfahren!
Diese Fragen sicherten unseren urzeitlichen Vorfahren das Überleben und deshalb sind sie auch und gerade Jugendlichen unbewusst heute noch so wichtig. Nach den ersten paar versuchsweise inhalierten Zigaretten, dem Husten und der Übelkeit, gewöhnt sich der Körper an diesen giftigen Qualm verbrannter Pflanzenreste (und chemischer Zusätze) in den Lungen. Nach dem positiven Gruppenerlebnis mit dem negativen Körpergefühl beginnt nun eine neue Phase: Das Rauchen selbst gibt ein gutes Gefühl. Man wird zwar nicht „high“, lustiger, stärker oder leistungsfähiger, aber wenn es einem nicht gut geht, man angespannt und nervös ist, hebt einen die Zigarette wieder auf ein gutes „normales“ Niveau - was durchaus eine angenehme Erfahrung ist. Die wiederkehrende „rituelle“ Handlung - Zigarette aus der Schachtel nehmen, zwischen die Lippen klemmen, Feuerzeug oder Streichhölzer an die Spitze heben, Zigarette anzünden und den ersten Zug nehmen - tut ihr Übriges und festigt körperlich und emotional dieses Erfolgs-Erlebnis des Rauchens. Wir lernen, dass es uns gut geht, wenn wir rauchen. Wir lernen, dass es uns gelingt, negativen Emotionen zu begegnen, wenn wir rauchen. Nervosität, Angst, Traurigkeit, Selbstzweifel, Sorgen. Liegt unser Stressniveau unterhalb von „ausgeglichen“ hilft die Zigarette durch die gewohnte und automatisierte Handlung selbst und durch komplexe Reaktionen in unserem Gehirn, wie der Ausschüttung des Belohnungshormons Dopamin, das wir uns zumindest etwas besser fühlen als zuvor. Wie gesagt, niemand wird durch eine Zigarette euphorisch. Aber ruhiger und ausgeglichener zu werden ist eine mögliche körperlich und psychisch erwünschte Reaktion.
Die Zigarette wird unbewusst zu einem Freund.
Auch wenn wir wissen - und mit den Jahren auch körperlich oder durch die Reaktion geliebter Menschen spüren - dass sie uns nicht gut tut. Es wird eine toxische Beziehung. Und es ist oft besonders schwer, eine toxische Beziehung zu verlassen. Weil der Partner uns emotional abhängig gemacht hat. Wir gehen deshalb so ausführlich auf die Aspekte der Entstehung eines Rauchverhaltens ein, weil diese auch beim Weg zum Nichtraucher wichtig sind und nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Da eine viel tiefere Bindung zwischen dem Raucher und dem Rauchen besteht, als von außen vielleicht vermutet, ist es nicht ausreichend, nur die Willenskraft zu aktivieren oder das Unterbewusste durch eine Hypnose ins Spiel zu bringen, um den Raucher auf neue Wege zu führen.
Eine wirkungsvolle Kombination
Der Raucher muss auch emotional und mit seinem bewussten Verstand erkennen, welche Wirkung das Rauchen - bewusst und unbewusst - auf ihn, sein Denken, seine Emotionen und sein Verhalten hat. Wenn ein Raucher versteht, welche psychischen Bedürfnisse das Rauchen für ihn befriedigt, etwa das Bedürfnis nach Sicherheit und Ruhe, nach Selbstbestätigung oder nach (innerer) Verbindung zu sich und anderen, kann er auch neue Wege finden, diese Bedürfnisse auf gesündere Art zu befriedigen ohne das Vehikel des Rauchens nutzen zu müssen. Wenn diese individuellen und emotional manchmal tiefergehenden Erkenntnisse in die vom Profi zusammengestellten hypnotischen Suggestionen einfließen, kann das Unterbewusste wirkungsvoll genutzt werden, weil die Suggestionen dann nicht die Werte und Bedürfnisse des einzelnen Menschen verletzen, sondern seine Individualität und seine ganz eigene Beziehung zum Rauchen wertschätzen und so maximal wirksam nutzen.
Und da es nach aktuellen Erkenntnissen besonders wichtig ist, nicht das Unterbewusstsein allein, sondern auch die Emotionen und den bewussten Verstand in den Prozess zum Nichtraucher mit einzubinden, nutzen wir unser eigenes Hypnose-Konzept. Statt einer 0815-Lösung bieten wir Ihnen eine Kombination aus einem speziellen Empowermentprozess und wirksamer Hypnose an.
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